Januar 2021

Der Exit!-Lesekreis in HH zur Wert-Abspaltungs-Kritik findet bis auf Weiteres als wöchentlicher Chat statt.

Nach Abschluss des Textes „Grau ist des Lebens goldner Baum und grün die Theorie“ von Robert Kurz lesen wir nunmehr wieder aktuellere Texte, wie folgt:

Demokratie – COVID-19 – Verwertungskrise von Nikolaus Dimmel

Der linke Blödheitskoeffizient von Tomasz Konicz

exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft Nr. 18 erscheint im Frühjahr 2021: Editorial, offener Brief und Spendenaufruf

Die Seuche und das Ungeheuer. Thesen zum Staat in der Pandemie von Johannes Hauer und Marco Hamann

Patchwork-Totalitarismus. Zur Konstruktion postmoderner Subjektivität in einem „postideologischen“ Zeitalter von Ortwin Rosner

Kontakt: kontakt [at] ex-negativo.org

Januar 2021 Radio fsk

Der Exit!-Lesekreis in HH sendet regelmäßig einen Beitrag unter dem Titel rotten system! rotten world? auf Radio FSK [Freies Sender Kombinat, Hamburg], und zwar immer

  • jeden zweiten Mittwoch im Monat von 08:00 bis 10:00 Uhr vormittags.

Die Beiträge werden auch jeweils im transmitter, der Programmzeitschrift von Radio FSK angekündigt.

Im Januar senden wir den Vortrag Frauenkampf = Klassenkampf als Antwort auf die fundamentale Krise? Geschlecht wieder einmal als Nebenwiderspruch!? Eine Kritik des Manifests „Feminismus für die 99 %“ (Vortrag und Diskussion | Text) von Roswitha Scholz vom exit!-Seminar 2020 Der Kollaps der Modernisierung heute I (siehe auch Programm und Anmeldung).

Nach der Zeit eines dekonstruktivistischen Feminismus bestimmen seit den Krisenschüben Ende der 1990er Jahre (Krise der Kleinen Tiger, Etablierung von Hartz-IV, Finanzmarktkrise 2008 ff. u.a.) in den letzten Jahren marxistisch-materialistische Ansätze den feministischen Diskurs. Je mehr sich der Kollaps der Modernisierung (Robert Kurz) seither zeigt, desto mehr droht das Pendel gar in eine vulgärmarxistische Richtung umzuschlagen. Deutlich wird das insbesondere in dem Manifest „Feminismus für die 99 %“ von Cinzia Arruzza, Tithi Bhattacharya und Nancy Fraser, in dem etwa Rasse, Klasse, Geschlecht nur oberflächlich, vermeintlich gleichberechtigt, miteinander vermittelt werden. Die darin vertretene Position läuft so einfach auf einen androzentrischen Kapitalismus als „Master-Komplex“ hinaus, ohne dem Anderem des Kapitalismus als solchem wirklich Rechnung zu tragen. Naturbeherrschung wird nur einem allein auf das „Plusmachen“ ausgerichteten Kapitalismus und seinen Agenten zugeschrieben. Zu kritisieren ist, dass das asymmetrische Geschlechterverhältnis, aber auch Rassismus, Homophobie usw. wieder einmal zu Nebenwidersprüchen gemacht werden, wie vormals schon in marxistisch-traditionellen Konzepten.