Dezember 2019

Exit!-Lesekreis in HH zur Wert-Abspaltungskritik im CENTRO SOCIALE, Sternstraße 2, 20357 Hamburg.

In diesem Monat treffen wir uns aus terminlichen Gründen nur einmal, und zwar außerhalb der Regel am Donnerstag, den 19. Dezember. Uhrzeit und Ort teilen wir auf Anfrage gerne mit.

Nach der Wiederaufnahme unseres Thema Entwicklung der Krise – Krise der Entwicklung befassen wir uns nach Brasilien nunmehr mit China, zunächst mit der Publikation China -die zukünftige Weltwirtschafts- und Supermacht? Mythos und Realität von Raimund G. Philipp. Wir fahren fort in Band 1 ab Seite 72, Abschnitt Die zweite industrielle Revolution.

Im Vorgriff auf die späteren Abschnitte [Max Webers „Konfuzianismus-These“ versus die „Neo-Konfuzianismus-These“], [Moderner Kapitalismus und rationale Staatlichkeit nach Max Weber],[Gemeinsamkeiten und Unterschiede: die protestantische und die konfuzianische Ethik] sowie [Konfuzianische Werte und die Widersprüche der „Neo-Konfuzianismus-These“] verweisen wir bereits hier auf den Text Gibt es einen konfuzianischen Kapitalismus? Anmerkungen zu einem asiatischen Mißverständnis von Robert Kurz aus dem Jahre 2001.

Neuzugänge sind herzlich willkommen.

Kontakt: kontakt [at] ex-negativo.org

November 2019

Exit!-Lesekreis in HH zur Wert-Abspaltungskritik im CENTRO SOCIALE, Sternstraße 2, 20357 Hamburg, und zwar jeden

  • 2. Do im Monat um 19:30 Uhr im Eck-Büro
  • 4. Do im Monat um 19:30 Uhr im Raum Kubus

Nach einer längeren Pause, insbesondere nach dem Tod unserer Mitglieder Claus Klose und Claus Peter Ortlieb, haben wir uns bei unserer Sitzung am 14. November mit Neuinteressierten getroffen, um unser Thema Entwicklung der Krise – Krise der Entwicklung wiederaufzunehmen und uns nach Brasilien nunmehr China zuzuwenden.

Hierfür hatten wir einige Impulse vorbereitet, konkret eine kurze Darstellung der chinesischen Geschichte, einen Überblick, wie sich Marx zu China geäußert hat und was aus wertabspaltungskritischer Perspektive bislang zu China geschrieben wurde. Ergänzt haben wir dies mit Überlegungen zur Digitalisierung als mögliches Moment der Krisenverwaltung in China – gerade auch als Wiederauflage westlicher Projektionen eines vorgeblichen Systemwettbewerbs [1].

Für den weiteren Einstieg in die Thematik werden wir uns am 29. November und bei den kommenden Sitzungen mit der Publikation China -die zukünftige Weltwirtschafts- und Supermacht? Mythos und Realität von Raimund G. Philipp befassen.

Neuzugänge sind herzlich willkommen.

Kontakt: kontakt [at] ex-negativo.org

November 2019 Sendung Radio fsk

Der Exit!-Lesekreis in HH sendet regelmäßig einen Beitrag unter dem Titel rotten system! rotten world? auf Radio FSK [Freies Sender Kombinat, Hamburg], und zwar immer

  • jeden zweiten Mittwoch im Monat von 08:00 bis 10:00 Uhr vormittags.

Die Beiträge werden auch jeweils im transmitter, der Programmzeitschrift von Radio FSK angekündigt.

November 2019 Thomas Koch/ exit! Lesekreis HH: Freie Fahrt ins Krisenchaos: Ein Vierteljahrhundert später. Ein aktualisierender Kommentar zum anhaltenden, automobilen Wahn.

25 Jahre ist es nun her, seit der Text ”Freie Fahrt ins Krisenchaos“ von Robert Kurz erschien. Veröffentlicht wurde er 1994 als Beitrag in dem von Hermann G. Abmayr herausgegeben Buch ”Der große Crash - Der Kollaps unserer Autogesellschaft“. Rückblickend konnte die Entwicklung des Automobilismus wohl kaum treffender beschrieben werden.

Der Text von Robert Kurz ist aber nicht nur wegen seiner prognostischen Qualitäten bemerkenswert: er enthält Hinweise auf den Verlauf des Krisengeschehens und auf die Qualität von Technologie- und Produktivkraftentwicklung. Diese sind beispielsweise relevant für die Reflexion der alle Lebensbereiche vereinnahmenden Digitalisierung. Damit verbunden ist die Frage nach den Auswirkungen einmal entwickelter und unter den Bedingungen von Wert und Abspaltung nicht mehr revidierbarer Technologien. Dabei haben die destruktiven Eigenschaften der Produktivkräfte im Verlauf ihrer historischen Entwicklung zweifellos zugenommen. Ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Subjekt müssen notwendig als kategorial-kritisches Untersuchungsfeld begriffen werden, wenn die kritsch-emanzipatorische Transformation der Gesellschaft gelingen soll.

Oktober 2019 Sendung Radio fsk

Der Exit!-Lesekreis in HH sendet regelmäßig einen Beitrag unter dem Titel rotten system! rotten world? auf Radio FSK [Freies Sender Kombinat, Hamburg], und zwar immer

  • jeden zweiten Mittwoch im Monat von 08:00 bis 10:00 Uhr vormittags.

Die Beiträge werden auch jeweils im transmitter, der Programmzeitschrift von Radio FSK angekündigt.

Oktober 2019 exit! Lesekreis HH: Wie verrückt ist der Automobilismus? Thomas Koch liest den Text Freie Fahrt ins Krisenchaos – Aufstieg und Grenzen des automobilen Kapitalismus von Robert Kurz.

Wiederholung der Sendung von August 2019.

Claus Peter Ortlieb ist tot

Für uns alle völlig überraschend und unerwartet ist unser langjähriger Weggefährte und Freund Claus Peter Ortlieb verstorben.

Nachruf Claus Peter Ortlieb ist gestorben von Redaktion und Vorstand von exit!

Wir danken der Familie hier auch die Trauerrede von Herbert Böttcher veröffentlichen zu können. [Portugiesische Fassung]

Nachruf Claus Peter Ortlieb ist tot vom Schmetterling Verlag. Veröffentlichungshinweis Die Grenzen bürgerlichen Denkens: In Memoriam Claus Peter Ortlieb vom Schmetterling Verlag.

Zur Person von Claus Peter Ortlieb siehe auch [1] | [2]

September 2019 Sendung Radio fsk

Der Exit!-Lesekreis in HH sendet regelmäßig einen Beitrag unter dem Titel rotten system! rotten world? auf Radio FSK [Freies Sender Kombinat, Hamburg], und zwar immer

  • jeden zweiten Mittwoch im Monat von 08:00 bis 10:00 Uhr vormittags.

Die Beiträge werden auch jeweils im transmitter, der Programmzeitschrift von Radio FSK angekündigt.

September 2019 Anlässlich des Globalen Klimastreiks #AlleFürsKlima von Fridays for Future am 20. Sepember 2019 senden wir erneut den Vortrag Kapitalistische Krise und Naturschranke von Claus Peter Ortlieb, den dieser im Rahmen des exit!-Jahresseminares 2013 Gesellschaftliche Naturverhältnisse gehalten hat.

Literaturliste zum Vortrag „Warum der Kapitalismus die Umwelt zerstören muss“ von C.P. Ortlieb.

Wir verweisen auf folgende Texte von Claus Peter Ortlieb:

EXIT!-Seminar 2019

Einladung zum exit!-Seminar 2019, 04.–06.10.2019 in Mainz

Geschlecht, Subjekt, Krise

Nach der Hoch-Zeit des Dekonstruktivismus in den 1990er Jahren ist heute nach verschiedenen Krisenschüben, vor allem dem Finanzcrash 2008, ein „materialistischer Feminismus“ wieder „in“. Kongresse und Sammelbände zu diesem Thema gibt es mittlerweile zuhauf. In diesem Zusammenhang findet auch die Wert-Abspaltungs-Kritik verstärkt Aufmerksamkeit, sowohl an der Universität als auch in linksfeministischen Szene-Gruppierungen. Dies birgt allerdings die Gefahr, dass die Wert-Abspaltungs-Kritik oder Teile von ihr vereinnahmt und/oder verflacht werden. Insbesondere vor einer wert-abspaltungs-theoretischen Krisen-Theorie, die von einem Zusammenbruch bzw. dem Niedergang des Kapitalismus spricht, scheut man/frau weithin zurück.

Dabei geht die Mär um, dass sich die Theorie der Wert-Abspaltung auf einer reinen Metaebene bewege und reale Frauen nicht berücksichtige, so Koschka Linkerhand, die sich andererseits durchaus auch auf die Wert-Abspaltungs-Kritik bezieht (z.B. emafrie.de). Auch Norbert Trenkle von der Zeitschrift „Krisis“ macht ähnliche Einwände geltend. Die Wert-Abspaltungs-Kritik, auf die er angeblich auch selbst rekurriert, bewege sich bei Exit bloß auf einer Metaebene, die Individuen blieben außen vor. Stattdessen würde „Krisis“, vor dem Hintergrund einer allgemein gedachten Wertkritik (die in Wirklichkeit seitens der Wert-Abspaltungs-Kritik eben selbst eine androzentrische ist – die Entstehung der Wert-Abspaltungs-Kritik hat sich selbst zentral in der Kritik dieses Umstands herausgebildet!), die subjektive Ebene de facto hereinnehmen, wohingegen Subjekt und Individuum bei Exit erst durch (theoretische) Anbauten einbezogen würden (siehe auch Es bedarf einer neuen Perspektive gesellschaftlicher Emanzipation, Interview mit Ernst Lohoff und Norbert Trenkle/ Gruppe Krisis von Marcos Barreira und Javier Blank/ Rio de Janeiro).

Ignoriert wird hier nicht bloß die Widerspruchsstruktur etwa zwischen Psychologie und Soziologie, die Adorno aufgezeigt hat, an dessen Überlegungen die Wert-Abspaltungs-Kritik anschließt, wobei das gesellschaftlich Ganze als gebrochene Totalität unter Einbeziehung ebenso der kulturell-symbolischen Ebene begriffen wird; ignoriert wird auch, dass bei Exit längst Reflexionsprozesse hinsichtlich des Verhältnisses „gesellschaftliche Form und konkrete Totalität“ stattgefunden haben und die Wert-Abspaltungs-Kritik dabei auf einen dialektischen Realismus hinaus will. Reflektiert werden muss all dies jedoch innerhalb des wert-abpaltungs-fetischistischen Gesamtzusammenhangs, wobei die fetischistische Objektivität, auch wenn sie von den Individuen erzeugt ist, diesen als verselbständigte vorgelagert ist.

Im diesjährigen Exit-Seminar „Geschlecht Subjekt Krise“ soll nun zumindest in einigen Aspekten aufgezeigt werden, dass die Dimensionen von Subjekt und Individuum längst Bestandteil einer wert-abspaltungs-fetischismuskritischen Betrachtung sind, in der von einem schon immer in sich gebrochenen kapitalistischen-patriarchalen Gesamtzusammenhang ausgegangen wird.

Programm und Anmeldung

August 2019 Sendung Radio fsk

Der Exit!-Lesekreis in HH sendet regelmäßig einen Beitrag unter dem Titel rotten system! rotten world? auf Radio FSK [Freies Sender Kombinat, Hamburg], und zwar immer

  • jeden zweiten Mittwoch im Monat von 08:00 bis 10:00 Uhr vormittags.

Die Beiträge werden auch jeweils im transmitter, der Programmzeitschrift von Radio FSK angekündigt.

August 2019 exit! Lesekreis HH: Wie verrückt ist der Automobilismus? Thomas Koch liest den Text Freie Fahrt ins Krisenchaos – Aufstieg und Grenzen des automobilen Kapitalismus von Robert Kurz.

Gegenwärtig ist die Krise nicht nur des Verbrennungsmotors sondern des gesamten Automobilismus kaum noch zu übersehen. Dieser Einbruch ”von historischer Dimension“ wirft im Ursprungsland dieser Technologie eine Gewissheit und Selbstverständlichkeit nach der anderen um. Der automobile gesellschaftliche Konsens ist über Nacht aus dem Lot geraten und immer neue Bruchlinien und Konflikte tun sich nun in der Gesellschaft auf. Jemand, der eine solche Entwicklung ins ”Krisenchaos“ vorhergesehen hatte, war Robert Kurz. Wer seine vor einem Vierteljahrhundert verfassten grundsätzlichen wie kategorial-kritischen Betrachtungen zum Auto, zur Autogesellschaft und ihrer ”Zeitlogik“ hört, wird nicht nur darüber sondern auch über die verschiedenen Perspektiven aus denen dies geschieht, erstaunt sein. 

Der Text Freie Fahrt ins Krisenchaos – Aufstieg und Grenzen des automobilen Kapitalismus von Robert Kurz erschien zuerst in: Hermann G. Abmayr: Der große Crash – Der Kollaps unserer Autogesellschaft, Marburg/ Berlin 1994, 149-169 und wird in Heft 17 der Zeitschrift EXIT! im Frühjahr 2020 neu publiziert.

August 2019

Exit!-Lesekreis in HH zur Wert-Abspaltungskritik

Achtung: wir justieren zZt das laufende Programm- hier Termine, Uhrzeiten, Orte und Inhalte, insbesondere für die Sommermonate – neu. Bei Interesse setzt Euch bitte mit uns Verbindung.

Neuzugänge sind herzlich willkommen.

Kontakt: kontakt [at] ex-negativo.org

Nachruf Claus Klose

Am 26.06.2019 ist unser guter und vertrauter Freund Claus Klose nach langer Krankheit gestorben. Claus war ein langjähriger Weggefährte des Exit!-Zusammenhangs aus der Zeit von Robert Kurz. Darüber hinaus war Claus eines der langjährigsten Mitglieder des Hamburger Lesekreises.

Unsere enge Freundschaft hat sich über viele Jahre erhalten. Obwohl er in den letzten Jahren aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes nicht mehr regelmäßig an unseren Treffen teilnehmen konnte und die Abstände einer Begegnung mit ihm größer wurden, blieb er an der Entwicklung der Exit!-Zusammenhänge beteiligt. Jedes Zusammentreffen mit ihm fand so seine Fortsetzung im darauf folgenden und wir waren überrascht, wie viele Gedanken und Überlegungen er sich zwischenzeitlich nicht nur hinsichtlich der Themen sondern auch zu jedem einzelnen von uns gemacht hatte.

Immer wieder nahm Claus auf die Schrift „Blutige Vernunft“ von Robert Kurz Bezug. Aber auch andere Autoren wie Eske Bockelmann („Im Takt des Geldes“) oder die Texte von Julian Jaynes haben ihn umgetrieben. Noch bei unserem letzten Besuch wenige Tage vor seinem Tod lag eine Ausgabe des exit!-Heftes 14 auf seinem Bett. Die Thematik um Robert Kurz‘ Texte „Die Kälte“ sowie „Nullidentität“ haben ihn zuletzt besonders beschäftigt.

Wir verlieren mit Claus einen Menschen, der sich bedingungslos mit den mit der Wertabspaltungskritik aufgeworfenen Fragen auseinandersetzte. Er hat dabei weder Mühe noch Aufwand gescheut, was bei Claus zuweilen bis an den Rand der notwendigen Sorge um sich selbst ging – was das eine oder andere Mal auch von uns kritisiert wurde. Claus war viele Jahre ein ständiger Reisender im Auto (mit einem Becher schwarzem Kaffee und Zigaretten) zu Exit!-Veranstaltungen, zu Tagungen, Seminaren und Beiratstreffen. Auf ihn musste man sich einlassen können, und dies jedes Mal wieder aufs Neue. Wem das gelang, der konnte mit ihm in einen Prozeß des gemeinsamen Nachdenkens eintauchen, in dessen Verlauf er überraschende Reflexionen äußerte. Dabei war die Lust an dieser gemeinsamen Begegnung immer spürbar. Die dabei aufgeworfenen Fragestellungen bewegten sich im Gravitationsfeld der Wertabspaltungskritik, auch wenn es um scheinbar banale oder alltägliche Themen ging. Claus beließ es in diesem Zusammenhang nie allein bei einer verobjektivierenden Betrachtung und verlieh auch den komischen, skurrilen und widersprüchlichen Seiten unserer und seiner eigenen Subjektivität Ausdruck.

Claus war eine große Ermutigung für uns. Er fehlt uns sehr, auch wenn er uns in vielen unserer zukünftigen Aktivitäten begleiten wird.

Für den Hamburger exit! Lesekreis
Christoph F. und Thomas K.