Frauenstreik oder feministischer Streik 2019

„Mir ist es egal, ob es Frauenstreik oder feministischer Streik heißt“

Interview von Kim Posster (jungle.world) mit Roswitha Scholz

Roswitha Scholz ist Publizistin und Buchautorin. Sie lebt in Nürnberg und ist Redaktionsmitglied der von ihr mitgegründeten Zeitschrift Exit! Im Jahr 1992 schrieb sie erstmals in der Zeitschrift Krisis über das Theorem der Wertabspaltung, das sie in einer Reihe von Büchern und Aufsätzen weiterentwickelt hat. Ihr Buch Das Geschlecht des Kapitalismus erschien 2000. Scholz publizierte auch zusammen mit dem 2012 verstorbenen Robert Kurz. Mit der „Jungle World“ sprach sie über den geplanten Frauenstreik am 8. März 2019.

Interview als [.pdf].

Paul Hentze und Kim Posster betreiben mit anderen zusammen den Blog Kritische Männlichkeit?! zur Verbreitung und Vernetzung von kritischen Auseinandersetzungen mit (eigener) Männlichkeit. Siehe auch den Artikel: Male Detox in der ak.

Faschismus im 21. Jahrhundert. Skizzen der drohenden Barbarei

Vortrag und Diskussion mit Tomasz Konicz

Mi, den 27. März 2019, 19 Uhr
FC St. Pauli Museum | 1910 e.V., Heiligengeistfeld 1, 20359 HH

Veranstaltet von St. Pauli antirazzista & exit! Lesekreis HH

Wohin entwickeln sich die Gesellschaften im krisenhaften Spätkapitalismus? Mit jeder neuen Wahl scheint der Durchmarsch der Rechten voranzuschreiten. Die Verrohung des öffentlichen Diskurses und der Gesellschaft, die sich immer offener artikulierende rechte Gewalt, die rasch voranschreitende Aushebelung bürgerlicher Grundrechte – sie lassen Erinnerungen an den Vorfaschismus der 30er Jahre aufkommen.

Tomasz Konicz möchte mit seinem Buch Faschismus im 21. Jahrhundert. Skizzen der drohenden Barbarei Parallelen zwischen dem Aufstieg des Faschismus in der Zwischenkriegszeit und dem gegenwärtigen Durchmarsch der Rechten ziehen, in dem Faschismus als eine Extremform von Krisenideologie begriffen wird, die in Krisenzeiten mittels Gewalt und Terror eine im Zerfall begriffene kapitalistische Gesellschaftsformation aufrecht zu erhalten versucht – und diese in die Barbarei treibt.

Tomasz Konicz arbeitet als Publizist und freier Journalist mit den Schwerpunktthemen Krisenanalyse und Ideologiekritik. Konicz schreibt regelmäßig für das Internetmagazin Telepolis und die Monatszeitschrift Konkret. Zuletzt publizierte der Referent „Faschismus im 21. Jahrhundert. Skizzen der drohenden Barbarei.“, dessen Kernthesen nach dem Vortrag zur Diskussion gestellt werden sollen.

Siehe auch den Blog von Tomasz Konicz
sowie seine Texte unter exit-online.org > AutorInnen

Kein Brexit, nirgends. Zu den Schwierigkeiten einer Positionsbestimmung

Vortrag und Diskussion mit JustIn Monday

So, den 24. März 2019, 20 Uhr (Einlass 19 Uhr)
Uebel & Gefährlich, Turmzimmer, Feldstraße 66, 20359 HH

Im März 2017 beantragte Großbritannien den Austritt aus der EU. Damit begann ein Prozess, dessen gesellschaftliche Tragweite in keinem Verhältnis zum Verhandlungsverlauf zu stehen scheint. Einerseits werfen die absehbaren Folgen eines Brexits grundsätzliche Fragen zum Wesen der EU, zum historischen Stand der Vergesellschaftung durch das Kapital und zur gegenwärtigen Form des Nationalstaats auf. Andererseits waren die Verhandlungen von Monotonie und Ereignislosigkeit geprägt.

Die innerbritischen Auseinandersetzungen um die Verhandlungslinie sind zwar so heftig, dass sie das Parteiensystem von innen her zerlegen. Gleichzeitig sind die Positionen aber so sehr von nationalen Souveränitätsphantasien geprägt, dass keine der Fraktionen Vorschläge macht, die in irgendeiner Weise Verhandlungsmasse bilden könnten. So scheint es nicht nur der Linken unmöglich zu sein, etwas anderes als Meinungen zum Brexit zu entwickeln.

JustIn Monday wird in seinem Vortrag diese Situation darstellen, sie in den Kontext der Krisenpolitik seit 2008 einordnen und eine antinationale Kritik der EU formulieren.

Veranstaltungsflyer

Siehe auch Texte von JustIn Monday unter exit-online.org > AutorInnen

exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft – Heft 16

exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft Nr. 16 ist im Mai 2019 erschienen.

Inhalt und Editorial

Ankündigung des Verlages (zu Klampen): exit! ist eine Zeitschrift für kritische Gesellschaftstheorie. Gesellschaftliche Entwicklungen analysiert sie auf der Grundlage der Kritik der Wert-Abspaltung als einer Weiterentwicklung der Kritischen Theorie, der feministischen Gesellschaftskritik und der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie. Wesentliche Bezugspunkte sind dabei die Krisentheorie, eine Analyse im Sinne der konkreten Totalität, also der Inbezugnahme des gesellschaftlichen Ganzen für das Verständnis einzelner Phänomene, sowie die Einbeziehung der psychoanalytischen und der sozialpsychologischen Ebene.

Roswitha Scholz: Die Demokratie frißt immer noch ihre Kinder – heute erst recht! | Gerd Bedszent: Staatsgewalt vom Beginn der Neuzeit bis heute. Der Nationalstaat als Geburtshelfer und Dienstleister der Warenproduktion | Herbert Böttcher: Hilft in der Krise nur noch beten? – Zur philosophischen Flucht in paulinischen Messianismus | Thomas Meyer: Geschlecht zwischen performativer »Spielmarke« und Biologisierung – Eine Kritik spätpostmoderner Queerness und des medizinischen Diskurses um »Transsexualität« | Thomas Meyer: Zur anhaltenden Aporie der Geschichte – Nachtrag zu »Geld ist doch klar – oder?« | Jan Luschach: Zur immanenten Polarität bürgerlicher Geschichtstheorie.

In Hamburg direkt erhätlich in den Buchhandlungen:

Infos zum Abo

März 2019 Sendung Radio fsk

Der Exit!-Lesekreis in HH sendet regelmäßig einen Beitrag unter dem Titel rotten system! rotten world? auf Radio FSK [Freies Sender Kombinat, Hamburg], und zwar immer

  • jeden zweiten Mittwoch im Monat von 08:00 bis 10:00 Uhr vormittags.

Die Beiträge werden auch jeweils im transmitter, der Programmzeitschrift von Radio FSK angekündigt.

  • März 2019 Vortrag Bedingungsloses Grundeinkommen und Wert-Abspaltungs-Kritik von Thomas Koch/ exit!-Lesekreis in Hamburg am Mittwoch, den 13. März 2019. Teil 4 der 4teiligen Reihe vom exit!-Seminar 2018 Klasse und soziale Frage.

Aus ganz verschiedenen Bereichen der globalen Gesellschaft bis hin zu linken und feministischen Zusammenhängen wird seit über einem Jahrzehnt die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) erhoben. Nach einem kurzen Überblick über die Programmatik und Forderungen der verschiedenen gesellschaftlichen Akteure und deren theoretische Intentionen soll zunächst der Frage nachgegangen werden, ob das BGE überhaupt eine Antwort auf die zunehmende soziale Apartheid, auf Hartz 4, den Krisenzerfall oder die neusten digitalen Prozessinnovationen mit ihren drohenden Jobverlusten sein kann. Daran anschließend ist zu fragen: Wäre ein BGE überhaupt möglich und wie könnten die Folgeabschätzungen eines solchen Versuches aussehen? Nach einer solchen kritischen Betrachtung der Vorstellungen und Modelle sowie der Frage nach Realisierungsmöglichkeiten und deren Folgen soll die Frage nach möglichen Anknüpfungspunkten der in der BGE Thematik auch enthaltenen Idee von einer Existenzsicherung ohne Vorbedingungen nachgegangen werden. Ließen sich ausgehend von einer kategorialen Kritik an der Wert-Abspaltungs-Vergesellschaftung - an einem Leben unter Finanzierungsvorbehalt - Verbindungen zu dieser Idee der ”Bedingungslosigkeit“ herstellen? Oder ist die Verbindung beim BGE von vollkommen individualisiertem ”Einkommen“, Existenz und sozialer Entgeltung mit einer Bedingungslosigkeit nur ein Versuch der Verewigung der Wert-Abspaltungsform im Prozess ihres historischen Krisenzerfalls?

Siehe auch unsere Veranstaltung Das Bedingungslose Grundeinkommen [BGE]. Kritische Revision einer Idee.

März 2019

Exit!-Lesekreis in HH zur Wert-Abspaltungskritik im CENTRO SOCIALE, Sternstraße 2, 20357 Hamburg, und zwar

  • jeden zweiten Donnerstag im Monat um 19:30 Uhr im Eck-Büro zu einem aktuellen Thema aus wert-abspaltungs-kritischer Perspektive.
  • jeden vierten Donnerstag im Monat um 19:30 Uhr im Raum Kubus zu einem theoretischen Text.

Am Donnerstag, den 14. März beginnen wir mit unserem neuen Thema Entwicklung der Krise – Krise der Entwicklung, hier Brasilien, und behandeln das Interview „Land als Spekulationsobjekt?“ aus dem Jahre 2017 mit Fábio Teixeira Pitta zu Landgrabbing in Brasilien. Fábio Teixeira Pitta (Post-Doktorand der Universität São Paulo und wissenschaftlicher Mitarbeiter der NGO Rede Social de Justiça e Direitos Humanos) berichtet darin über die politisch-ökonomische Situation in Brasilien, das Phänomen des Landgrabbing und die Zusammenhänge mit der zunehmenden Spekulation mit Land als Vermögenstitel. Weitere Grundlage ist der Text „Nachholende Modernisierung und die Herausbildung der Arbeit in Brasilien“, den der exit!-Lesekreis São Paulo/ Brasilien im Jahre 2010 in Vorbereitung für ein Treffen mit Robert Kurz verfasst hat. Die Texte stellen wir auf Wunsch zur Verfügung .

Wir verweisen ergänzend auf die Texte International Financial Capital and the Brazilian Land Market sowie Spekulationsobjekt Land. Das Finanzkapital und die Bodenspekulation in Brasilien von Maria Luisa Mendonça und Fábio Teixeira Pitta.

Hinweis: Wir planen eine Veranstaltung mit Fábio Teixeira Pitta im Juni diesen Jahres.

Der Termin am Donnerstag, den 28. März fällt aus, bzw. wurde verschoben, und zwar auf Donnerstag, den 04. April ausnahmsweise um 18:00 Uhr. Wir treffen uns vor dem Raum Kubus und  setzen das Thema vom 14. März fort.

Kontakt: kontakt [at] ex-negativo.org